27. Juli 2013

Giftzwerge

Es gibt in Stuttgart diverse Ampeln für Radfahrer, die zumindest missverständlich, wenn nicht gefährlich sind. Und zwar
  • weil man sie zu spät sieht
  • weil man sie falsch interpretiert
  • weil man sie gar nicht sieht.  
In Möhringen steht so eine an der Rembrandt-Straße beim Kaufland Möhringen. Nähert man sich ihr auf dem Radschutzstreifen, der an der Stadtbahnhaltestelle Riedsee beginnt, ist sie vermutlich unmissverständlich (Foto unten). Sie steht am Fußgängerüberweg. Vermutlich hat man sie eingerichtet, damit die zu bestimmten Zeiten massenhaft dort entlang radelnden Schüler halten, wenn die Fußgänger grün bekommen haben. So wie der Radler mit Hund es hier macht.
Anders als sonst, steht diese wie üblich spielzeugkleine Radlerampel nicht am Anfang des Geschehens, also an der Haltelinie, sondern etwas weiter weg, auf halber Strecke im Fußgängerüberweg. Man hat keinen Extramasten für die Radlerampel aufstellen wollen und sie am Masten für die hohen Auto-Fahrerampeln angebracht. 

Auf diesen Radweg gelangt man nicht so ohne weiteres, wenn man von Sonnenberg her kommt. Ein  Z-Übergang an der Stadtbahnhaltestelle bei der Tailfinger Str. legt es einem nahe, die Propststraße rechtsseitig der Schienen geradeaus weiter zu fahren und erst später auf die Rembrandtstraße einzuschwenken. 

Mit diesem Blick (Foto oben)) fährt man auf diese Ampelanlage mit der Spielzeugampel für Radler zu. Überall sind Radzeichen im Gehweg. Zudem wird gebaut.

Ich dachte erst: Das ist aber mal intelligent - na ja zum Schutz der Schüler/innen - Die Ampel stoppt die Autofahrer und hilft mir als Radler hier auf die Straße oder gar hinüber. Ein schwerwiegender Irrtum. Bei Rot halte ich, bei Grün fahre ich. Doch bei Grün starten auch die Autofahrer, und ich starte genau vor ihre Kühler. 

Ich kann mir nicht erklären, warum das nicht ständig passiert. Vermutlich liegt es daran, dass die Schüler/innen die Ampel kennen, die Möhringer Radler auch. Fremde aber haben keine Chance, es sei denn, sie ignorieren konsequent solche kleinen Radweg-Features und bleiben auf dem Gehweg. Auch dort, wo es dann nicht mehr erlaubt ist. 

Viele Features speziell für Radfahrer versteht man erst, nachdem man die Strecke mehrmals gefahren ist. Auf Anhieb versteht man vieles nicht. Und das ist saugefährlich im Straßenverkehr. 

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