15. Januar 2016

Pumptrack unter der Schattenringbrücke plattgemacht

Quelle: enduro-mtb
Die Punmptrack-Szene ist entsetzt. Unter der Autobahnbrücke am Schattenring gab es seit acht Jahren einen Pumptrack, den Mountainbiker sich selbst aufgebaut hatten. 

Abseits von Wohngebieten, ohne jemanden zu stören, konnten sie ihrem Sport nachgehen.

Den Track gibt es jetzt nicht mehr. Der Kurs über Erdhügel wurden vont platt gemacht, übrigens vermutlich veranlasst von der Stadt Leonberg. Das berichtet das Online-Mountainbikemagazien enduro. Diesem Bericht zufolge lautete die Begründung, es habe dort zu viele Graffiti gegeben. Nun haben aber die Graffiti-Szene und die Mountainbike-Szene eigentlich gar nichts miteinander zu tun.

Jetzt, wo die Radler nicht mehr da sind, haben Sprayer unter dem Dach der Autobahnbrücke viel mehr Raum, sich den Betonflächen zu widmen. War es vielleicht eine Maßnahme, um die Graffiti-Szene zu stärken?

Stuttgart hat übrigens immer noch vier offizielle Pumptrackstrecken.

Für Normal- und Stadtradler*innen: Der Witz bei solchen kleinen Rundkursen ist es, ohne ins Pedal zu treten, das Rad mit Körperschwung Hügel rauf und runter zu drücken. Die Hügel entsprechen diesem Rhythmus, die Strecke wird in Wellen aus Lehm und Erde als Rundkurs gestaltet. Übrigens eine wunderbares Übungsfeld in Geschick und Rad- und Körperbeherrschung eben auch für sehr junge Radler*innen. Und relativ ungefährlich, weil es keine großen Höhen gibt, und man im Dreck und nicht auf Asphalt oder Steinen landet.

5 Kommentare:

  1. Graffiti im Niemandsland unter der Brücke, so geht's aber auch wirklich nicht. Wenn da die Queen vorbeikommt, was soll die dann denken?

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    1. Sobald man offiziell anerkannter Künstler ist darf man auch Graffitis machen. Sogar für Geld und von der Stadt bezahlt. Wenn aber niemand da ist der ein (Sozial-) Projekt draus macht und Geld gibt um seinen Posten zu rechtfertigen, dann ist es Beschädigung öffentlichen Eigentums.

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    2. ich finde auch, hier könnten Sprayer und Radler gut zusammenleben. Es ist aber doch ja wohl offensichtlich, dass die Graffiti nicht der wahre Grund dafür sein können, dass die Strecke platt gemacht wurde. Es muss einen anderen geben, und vielleicht kriegen wir den noch raus. Die dortigen Radler wollen jetzt mal bei der Stadt Leonberg nachfragen und sich beschweren.

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  2. Oh nein, schleicht sich das "Gender-Geschwurbel" jetzt auch in deine Texte ein (oder fällt es mir erst jetzt auf)? Und das alles nur, weil die Allgemeinheit den Unterschied zwischen Genus und Sexus nicht begreift (z.B. "Radler*innen" ist sprachtechnisch eine unnötige Spezifizierung, weil "(die) Radler" als generisches Maskulinum bereits neutral ist und sowohl Männer als auch Frauen meint - "maskulin" und "feminin" hat in der Sprache eine andere Bedeutung als in der Biologie, das sprachliche Geschlecht hat nichts mit dem biologischen Geschlecht zu tun). Interessanterweise schreibst du an einer Stelle "die Radler", im nächsten Abschnitt dann "Normal- und Stadtradler*innen" - also wie nun? :)

    Sorry, ich möchte nicht trollen, es nervt mich nur wie immer mehr die Sprache für eine angebliche "political correctness" missbraucht wird und durch die Gender-Debatte unnötig verkompliziert wird.

    Zum Thema kann ich mich nur anschließen: Wen stören Graffiti abseits von Wohngebieten unter einer Autobahnbrücke? Mich stören nicht mal die an den Lärmschutzwänden der Bahn etc. solange es nicht irgendein Müll oder Parolen ohne Kontext sind (gibt ja durchaus schlechte Graffiti, künsterlerisch gesehen). Immer noch besser als diese einheitsgrauen Wände und Fassaden. Ich verstehe auch nicht, warum man nicht das bisschen Geld zusätzlich in die Hand nehmen kann und solche Dinge optisch aufwertet, aber anscheinend haben die Entscheidungsträger das Graue schon so verinnerlicht dass es ihnen nicht mehr auffällt.

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    1. Na, gegendert habe ich doch immer schon. Allerdings bis her mit Slash und nicht mit Sternchen. Wobei ich das generell (und das schon sehr lange) so mache, dass ich es nur hin und wieder mache, um deutlich zu zeigen und uns allen in Erinnerung zu rufen, dass es auch Radfahrerinnen gibt, die übrigens durchaus ein bisschen anders radeln als Radfahrer. Übrigens stimmt deine Analyse nicht, dass Radfahrer die Radfahrerinnen mitmeint, grammatisch schon, aber eben nicht semantisch. Es gibt inzwischen reichlich neurologische Untersuchungen, die zeigen, dass das Gehirn stutzt, wenn auf eine männliche Berufsbeziechnung ein Frauenname folgt, es setzt die männliche orientierte Grammatik mit Männern gleich, an Frauen denkt es erst in zweiter oder dritter Stelle. Man muss Frauen ab und zu mit nennen, damit wir in unserem Bewusstsein haben, dass es auch die weibliche Variante der männlichen Handelnden oder eben Radfahrenden gibt. Politik wird für männliche Radler gemacht, Klamotten übrigens auch, die Prototypen von Rädern sind immer mit Stange also für Radler mit Hosen, auch Radzeichen auf der Straße sind Herrenräder (in Marl hat man jetzt mal mit Damenrädern angefangen). Frauen radeln nachts nicht durch den Wald, Männer befürworten Waldstrecken immer, wenn sie eine Alternative zur Straße darstellen. Und so weiter.

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