27. Februar 2016

Platz zwei beim Deutschen Fahrradpreis


Foto: Deutscher Fahrradpreis/Endermann
Radfahren in Stuttgart hat es beim Deutschen Fahrradpreis immerhin auf Platz zwei in der Kategorie Kommunikation geschafft. Es wurden allerdings zwei zweite Plätze vergeben.

Ich fand auch, dass der Mönchengladbacher Künstler Norbert Krause mit seiner Aktion "200 Tage Fahrradstadt" bei der Feier in Essen als Sieger überzeugt hat. Er hat mit seinen Aktionen Bürger/innen und Stadtverwaltung überzeugt, endliche eine Radinfrastruktur anzulegen.  Aus gutem Grund habe ich hier im August vergangenen Jahres über ihn geschrieben. 


Es war eine Veranstaltung, in der alle Nominierten ebenso liebevoll präsentiert wurden wie die Preisträger. Und ich habe interessante Projekte kennengelernt, über die ich nach und nach schreiben werde. Etwa, wie die Stadt Rostock den Service für den Radverkehr aufgestellt und auch damit den Radverkehr auf 20 Prozent gesteigert hat. (Platz drei im der Kategorie Service) oder wie man einen online-Stadteil-Lieferservice mit Lastenrädern aufbaut. (Platz eins in Service).  Oder wie man es schafft, in einem Wohnstadteil zusammen mit Anwohnern Radabstellbügel aufzustellen, und zwar richtig viele.  Da haben Vorreiter/innen Pionierarbeit geleistet, von denen wir lernen können. 

Kategorie Kommunikation. Foto: DFP/Endermann
Eine bisschen männerlastig war die ganze Veranstaltung allerdings, eigentlich nicht nur ein bisschen. Es war bestenfalls Gruppenbild mit Dame (oder auch mal ohne). Insgesamt vier fünf Frauen waren unter den 3 Mal 2 Nominierten, die Siegerinnen im Fotowettbewerb der Amateur/innen und der Profis, die Preisgträgerin fürs Kiezkaufhaus, eine für die Radabstellbügel-Projekt und ich. 
Unter den neun Laudatoren samt Moderator war eine Frau, die den Schauspieler Peter Lohmann als fahrradfreundlichste Persönlichkeit würdigte. 

Wir Frauen haben beim Thema Fahrrad gewissermaßen die "Soft Skills" vertreten, das Künstlerische, Soziale und Kommunikativ. Für Technik, Innovation und Politik wurden Männer ausgewählt, vermutlich auch, weil sich fast nur Männer beworben haben. Da haben wir doch noch eine kleine Schieflage: Radfahren ist immer noch eine Männerdomäne, Es sind eben die Männer, die die Räder entwerfen und verkaufen, die die Radinfrastruktur so anlegen, wie sie ihnen passt und die in den Ministerien fürs Verkehr und Radfahren zuständig sind. Frauen fahren aber meist anders Rad und wollen andere Bequemlichkeiten auf ihren Strecken (darüber werde ich noch mal ausführlicher nachdenken). 

Der Deutsche Fahrradpreis ist zum 16. Mal vom Bundesministerium für Verkehr vergeben worden. Ich bin auf dem Foto mit  Michael Goschek zu sehen, dem Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr von NRW, der für den Bereich Kommunikation die Laudatio gehalten hat. 


4 Kommentare:

  1. Herzlichen Glückwunsch, du hast es verdient. Und Stuttgart deine Arbeit.
    Frau Doktor, das wusste ich gar nicht, das solltest du unbedingt öfters raushängen lassen!
    Vielleicht ist ja dein Blog auch für andere Frauen mal Inspiration, sich in Sachen Politik mit Verkehr und Radverkehr zu beschäftigen. Vorbild bist du auf jeden Fall!

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  2. Ich bitte sie, den Namen der Stadt Mönchengladbach doch zu korrigieren.
    Herzlichen Glückwunsch.

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  3. Glückwunsch! Bin schon auf die anderen Projekte gespannt.
    Was ich auch interessant fände, was die Projekte der letzten Jahre so machen und wie die Wirkung war.

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